Der therapeutische Einsatz von Blutegeln

Der therapeutische Einsatz von Blutegeln

Mit einer Beobachtung möchte ich beginnen: Schlage ich einer Patientin oder einem Patienten vor, einen Blutegel therapeutisch einzusetzen, so ist der Gesichtsaudruck oft recht vielsagend. Blutegel lösen zwiespältige Assoziationen aus. Zu Unrecht, wie ich nun zeigen möchte. Wir sollten froh und dankbar sein, dass uns die Natur einen so tüchtigen Helfer geschenkt hat.

Ein Blick in die Geschichte zeigt uns, dass unsere Vorfahren dies sehr wohl wussten. Man kann weit zurückgehen und wird in verschiedenen Erdteilen fündig. Soweit schriftliche Zeugnisse vorliegen, waren es die Inder, die neben dem Aderlass und dem Schröpfen Blutegel therapeutisch einsetzten. Im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung berichten heilkundige Griechen vom therapeutischen Nutzen der Blutegel. Und in der Zeit der Renaissance, in der in Europa auch erfahrungsmedizinische Erkenntnisse wiederentdeckt und belebt wurden, erfreute sich die Blutegeltherapie großer Beliebtheit. Diese war so groß, dass Anfang des 19. Jahrhunderts die medizinisch einsetzbaren Blutegel in Europa nahezu ausgerottet waren. Man stelle sich vor: Allein in den Spitälern von Paris wurden 1823, laut offizieller Importzahlen, fünf bis sechs Millionen Blutegel therapeutisch eingesetzt.

Heutzutage werden die medizinisch eingesetzten Blutegel unter strengen hygienischen Kontrollen gezüchtet. Sie werden grundsätzlich nur ein Mal verwandt. Sie gelten als sog. „Fertigarzeneimittel“ und werden, wie Medikamente, über Apotheken vertrieben. Der Blutegel ist in der Hand des/der kundigen Therapeuten/in ein hochwirksamer Helfer.

Durch welche Stoffe wirkt der Blutegel?

Wie so oft in der Heilkunde waren Wirkungen bekannt, bevor ihre Ursachen erkannt waren. Es war schon lange bekannt, dass Blutegel, um ungestört Blut saugen zu können, das Gerinnen von Blut hemmen. Aber erst im Jahre 1884 gelang es dem Physiologieprofessor Haydcraft, jenen Stoff ausfindig zu machen, der dies bewirkt, das sog. Hirudin. Diese Entdeckung löste weiteres Suchen aus. Inzwischen weiß man von etwa dreißig verschiedenen Substanzen, die sich im Speichel des Blutegels befinden. Und von vielen dieser Substanzen weiß man inzwischen, was sie bewirken: Hirudin, die Wirkstoffe der Bdelline und Calin wirken gerinnungshemmend. Die Wirkstoffe der Egline (insbesondere das Eglin C, welches Entzündungsreaktionen des Körpers beeinflusst) erklärt die antibakteriellen und die antiflammatorischen (entzündungshemmenden) Wirkungen des Blutegels.

In welcher Weise wirkt der Blutegel?

Die Wirkungsweisen sind vielfältig. Beispielhaft greife ich einige heraus. Da sind zunächst die Wirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem. Liegen lokale Stauungen oder Durchblutungsstörungen vor, so bewirken der Blutentzug und die Minderung der Blutgerinnung einen rasch merklichen Abbau dieser Störungen. Die Strömungsgeschwindigkeit, die Viskosität (Zähigkeit), die Konzentration und das spezifische Gewicht des Blutes werden wieder normalisiert. Hinzu kommen die entgiftende, die entschlackende und die blutreinigende Wirkung des „natürlichen Aderlasses“.

Über die entzündungshemmende Wirkung wurde bereits kurz gesprochen. So werden Blutegel recht erfolgreich beim Heilen von Entzündungen (sei es der Haut, sei es der Gelenke) eingesetzt. Effektiv ergänzt wird dieser Einsatz durch die sedative, die krampf- und die schmerzstillende Wirkung der vom Blutegel abgesonderten Substanzen. Sie entspannen das Gewebe, mindern den Gewebedruck.
Und schließlich will ich noch kurz erwähnen, dass es einige Untersuchungen gibt, die darauf hinweisen, dass durch eine Blutegeltherapie die allgemeine Immunabwehr gestärkt wird.

Bei welchen Krankheiten ist die Blutegeltherapie angezeigt?

Einiges wurde schon gesagt. Ich will noch einige typische Indikationen anfügen: Zum Hauptindikationsfeld zählen alle entzündlichen Erkrankungen der Gelenke, der Muskeln und der Nerven (z.B. Arthritis, Tennisarm, akute und chronische Rückenschmerzen, Muskelrheuma). Eine weitere Indikationsgruppe umfasst bestimmte Gefäßerkrankungen (z.B. Venenentzündungen). Bei der Behandlung von Bluthochdruck bietet sich als komplementärmedizinische Begleittherapie die Blutegelbehandlung an. Bereits während des Saugens stellt sich oft subjektives Wohlbefinden ein.

Schwindelgefühl, Kopfschmerzen und Brustbeschwerden lassen nach. Erwähnenswert sind hier auch die Erfolge der Blutegeltherapie bei der Behandlung von Migräne, Spannungskopfschmerzen, Tinnitus, Drehschwindel.

Manche Patienten/innen ergänzen ihre jährlichen Entschlackungskuren im comFrühjahr durch eine Blutegelbehandlung. Von der blutreinigenden Wirkung sprach ich bereits.

Wie geht eine Blutegelbehandlung vonstatten?

Bevor der Blutegel angesetzt wird, muss die Haut frei von Seife-, Creme- oder Salbenresten sein. Blutegel sind sensible Tiere. Sie mögen solche Dinge nicht. Ist ein passendes Hautareal gefunden, so werden drei bis sechs Tiere angesetzt, manchmal reicht auch ein Egel. Blutegel lieben einen ruhigen und stressfreien Umgang. Selbst ein herannahendes Tiefdruckgebiet kann sie vom „Anbeißen“, das fast schmerzfrei ist, abhalten.
Hat ein Blutegel angebissen, so saugt er, je nach Größe, zwischen dreißig und sechzig Minuten. Dabei entzieht er dem Körper drei bis vier Gramm Blut. Nachblutungen, die durchaus gewünscht sind, können bis zu zehn Stunden und länger andauern. Dabei wird dem Körper nochmals die etwa gleiche Menge an Blut entzogen.

Ist der Blutegel abgefallen oder wurde er behutsam abgenommen, so wird dem/der Patienten/in ein saugfähiger Verband angelegt. Gegebenenfalls muss dieser zu Hause nochmals gewechselt werden.
Nach der Behandlung sollte der/die Patient/in auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Schon während der Behandlung wird er/sie mit Tee oder stillem Mineralwasser versorgt.
Um das Anlegen und das Tragen des Verbandes zu erleichtern, ist es sinnvoll, dass der/die Patient/in leichte und lockere Kleidung trägt.
Die Blutegelbehandlung führt oftmals bereits nach ein- bis zweimaliger Anwendung zu merklichen Erfolgen. Und die kleinen, sensiblen Tierchen werden zu lieben Helfern.

Jan Laucken, Heilpraktiker
Käsenbachstraße 18, 72076 Tübingen
Telefon: 07071-9204311
www.naturheilpraxis-laucken.de

Naturheilpraxis Laucken

Sprechzeiten

Montag bis Freitag:
08:00 – 12:00 Uhr
15:00 – 18:00 Uhr

Donnerstag:
14:00 – 20:30 Uhr Hausbesuche

Für Berufstätige: Wir sind auch bereit, mit Ihnen individuelle Termine zu vereinbaren, die es Ihnen ermöglichen, vor oder nach Ihrer Arbeit unsere Leistungen in Anspruch zu nehmen.

Mein Einzugsgebiet für Hausbesuche umfasst auch:
Tübingen | Reutlingen | Mössingen | Balingen | Hechingen | Rottenburg | Böblingen | Sindelfingen | Herrenberg | Stuttgart

Hygienerichtlinien der Naturheilpraxis Laucken

Liebe Patientin, lieber Patient,

seit der SARS-CoV-2 Pandemie machen sich unsere Patienten vermehrt Gedanken um die Sicherheitskonzepte in Arzt- oder Naturheilpraxen. Viele Patienten fragen sich berechtigterweise:



- „Kann ich mich in der Praxis mit Infekten bei anderen Patienten anstecken?“



- „Werde ich mit vielen anderen potentiell  „infektiösen“ Patienten in einem Wartezimmer sitzen müssen?“



- „Was wird zu meiner Patientensicherheit unternommen?“



Ich möchte Ihnen heute kurz erklären, zu welchen Hygienemaßnahmen wir in der Naturheilpraxis Laucken schon immer verpflichtet sind und welchen  „Mehr“-Aufwand wir in der Praxis zusätzlich betreiben, damit Sie mit möglichst größter Sicherheit behandelt werden können.



Die Naturheilpraxis Laucken erfüllt die aktuellen Richtlinien des Robert Koch Instituts zur Bekämpfung und Eindämmung der SARS-CoV-2-Pandemie.



https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/erweiterte_Hygiene.html



Zusätzlich sind wir verpflichtet die aktuellen Vorgaben des Landes Baden-Württemberg zur Eindämmung der SARS-CoV-2-Pandemie zu erfüllen.



https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/gesundheit-pflege/gesundheitsschutz/infektionsschutz-hygiene/informationen-zu-coronavirus



Diese Vorgaben werden im Hygieneplan der Naturheilpraxis Laucken schriftlich dokumentiert. 

Die gesetzlichen Vorgaben umfassen zum Beispiel:



1. Patienten und Behandler tragen zur Sicherheit einen Mundschutz in der Praxis, sollte der Mindestabstand von 1,5m nicht eingehalten werden.
(Aktuelle Änderungen vorbehalten)



2. Abstand wird zueinander gehalten. Mindestens 1,5m. Zusätzlich gezieltes Stoßlüften aller Behandlungsräume.



3. Sämtliche Flächen müssen nach Patientenkontakt desinfiziert werden (Hygieneplan der Naturheilpraxis Laucken).



4. Keine Behandlung von Patienten, die in den letzten 14 Tagen aus einem Risikogebieten angereist sind.



5. Keine Behandlung von Patienten mit akuten Infekten (z.B. trockenem Husten, Fieber, Halsschmerzen).



6. Keine Behandlung von Patienten, die in den letzten 14 Tagen zu einer nachgewiesenen SARS-CoV-2 positiven Person Kontakt hatten.



7. Das Bereitstellen von Händedesinfektionsmittel für die Patienten in allen Behandlungsräumen/WC.

Da uns das Wohl und die Gesundheit unserer Patienten am Herzen liegt, haben wir uns dazu entschlossen, zusätzlich zu den gesetzlichen Vorschriften, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um noch gezielter in die Sicherheit unserer Patienten zu investieren. 



Was bieten wir Ihnen an zusätzlicher Sicherheit in unserer Praxis, zusätzlich zu den gesetzlichen Maßnahmen/Vorgaben?

1. In der Praxis tragen wir zum Eigenschutz und zum Schutz unserer Patienten durchgehend FFP2 und FFP3 – Atemschutzmasken. Selbst wenn der Abstand von 1,5m eingehalten wird.



2. Termine werden ab September nur noch nach vorheriger telefonischer Vereinbarung vergeben, Patienten mit akuten Infekten raten wir den Hausarzt telefonisch zu kontaktieren und nicht in die Praxis zu kommen.

3. In der Naturheilpraxis wird immer nur ein Patient/eine Patientin zu gleicher Zeit behandelt. Somit entfallen unnötige Wartezeiten. Die Zeitspanne zwischen den einzelnen Behandlungsterminen wird vergrößert, um einen Kontakt der Patienten untereinander in der Praxis weiter zu minimieren.

4. Kontaktintensive Behandlungen, wie z.B. Massage, Osteopathie, Colon-Hydro-Therapie oder Blutegelbehandlung, können je nach Infektionslage auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden.



5. Wir bieten eine kontaktlose Temperaturmessung aller Patienten vor Behandlungsbeginn, sobald die Infektionszahlen wieder deutlich steigen.

6. In der Praxis findet eine ständige Überwachung des CO2-Gehalts in der Raumluft statt. Hiermit wird die Aerosolbelastung in den Räumlichkeiten kontrolliert. Ein gezieltes Stoßlüften kann somit frühzeitig erfolgen.



7. Als Therapeut, der mit vielen älteren Menschen in Kontakt kommt und der zudem immungeschwächte Patienten behandelt (geschwächt durch verschiedenste Erkrankungen oder Medikamente), habe ich mich zum Schutz der Patienten entschlossen, mich regelmäßig auf SARS-CoV-2 testen zu lassen.



Und bei gutem Wetter dürfen unsere Patienten sogar auf unserer Terrasse Platz nehmen.



Zum Schluss möchten wir uns für das Vertrauen, das Sie unserer Praxis in diesen „besonderen Zeiten“ hinsichtlich der Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in den letzten Monaten schenken, ganz herzlich bedanken.




Bleiben Sie gesund!



Ihr Jan Laucken, Ihre Eva Laucken